Als ich nachhause komme steht Rinoo in der Tür und will seine Vorankündigung wirklich in Tat umsetzen.
Er fährt mich aus und zeigt mir das gemeingewöhnliche Landleben jenseits der Plastikabfälle. Mit der Fähre überqueren wir einen Meeresarm nördlich von Mandrem. Bald schon verlassen wir den Staat
Goa und augenblicklich sind auch die vielen Herbergen, Shops, Buden...verschwunden. Wir kommen an Mangobäumen und Kokospalmen vorbei, schauen über Reisfelder, Gemüsegärten und sehen, wie sich die
Lotusblüten erhaben aus dem nährstoffreichen Sumpfboden strecken. Kühe trotten gemächlich auf der Strasse, ab und zu säumt ein einfaches Dorf den Strssenrand. Die Erde ist leuchtend rot, in der
Gegend wird auch Eisenerz abgebaut.
Bei einem über tausendjährigen Banjan-Feigenbaum (diese Bäume sind in Indien heilig, wegen ihren Luftwurzeln, welche die Verbindung von Himmel und Erde und umgekehrt symbolisieren) hält Rinoo an,
damit ich das Monstrum digital festhalten kann.
Es gelingt puzzlemässig. Nächster Halt bei einem Tempel, der Gott der dort zuhause ist, trug jeweils die Schuhe von Shiva (wir konnten die Riesedinger dort bestaunen) er ist sozusagen der
Schutzpatron dieser Ortschaft. Als Puja brachten wir ihm einige Bananen und ein paar Rupien. Rinoo fragte den Priester, ob er für mein Mami ein Mantra sprechen könne. Das machte er promt und ich
bekam auch noch Bananen mit auf den Weg, die ich in ihrem Namen Essen solle. (Weil die Bananen ja vergammeln, bis ich wieder daheim bin und die gesegneten Früchte Mami bringen könnte. Mir gefällt
diese pragmatische kleine Abänderung:) Etwas Asche von den Räucherstäbchen bringe ich nun heim.
Der dritte Halt bei einem kleinen Restaurant, sehr einfach, garagenmässig aufgebaut. Da wurden wir mit einem köstlichen Thali mit Kingfish verwöhnt. Alles ganz frisch von einer kleinen zierlichen
Frau zubereitet.
Letzter Halt am wunderschön einsamen Mochemaad Beach und da lasse ich das Bild sprechen...